PACS – oder ist dein Röntgen noch eine Insel? 

Fangen wir mit der wichtigsten Frage an: Heißt es der, die oder das PACS?

Da dieses Akronym für Picture Archiving and Communication System steht und frei übersetzt Bildarchivierungs- und Kommunikations-System bedeutet, ist es ganz klar DAS PACS. Nachdem wir das geklärt haben, möchte ich dieses auf den ersten Blick für viele etwas sperrige Thema einmal verständlich aufarbeiten.

In einer perfekten Welt können wir uns ganz auf unsere tierärztliche Arbeit konzentrieren und müssen uns nicht mit technischen und organisatorischen Dingen herumschlagen. Leider leben wir nicht in einer perfekten Welt – aber das PACS kann uns dabei helfen, unseren Arbeitsalltag einfacher zu gestalten und lässt uns mehr Zeit für die Aufgaben, die uns Freude machen.

Das PACS bildet die Brücke zwischen dem Praxismanagementsystem (PMS) und den bildgebenden Geräten einer Praxis. Als Bindeglied zwischen diesen wichtig(st)en Bestandteilen einer Tierarztpraxis stellt es die Aufträge vom PMS den Bildgebungsgeräten zur Verfügung, verwahrt die Bild- und Videodaten und macht sie für das PMS abrufbar.

Dies hat gleich mehrere Vorteile:

Ganz vorneweg bedeutet ein PACS Zeitersparnis und Fehlerminimierung, da an der Anmeldung nur einmalig die Patientendaten in das PMS eingegeben werden müssen. Kennt ihr das? Ihr wollt endlich loslegen, da fällt auf, dass der Patient noch nicht im Röntgen (Ultraschall, Zahnröntgen, ...) angelegt ist. Entweder ruft jetzt die gute Seele der Praxis die einzutippenden Daten quer durch die Praxis, oder die Praktikantin wird mit einem handgeschriebenen Zettel losgeschickt. Leider weiß bei Übergabe des Zettels keiner mehr, ob die hastig notierte Nummer jetzt die Patientennummer oder die Besitzernummer oder vielleicht sogar das Geburtsdatum ist. Und war Günther jetzt der Vor- oder Nachname des Besitzers? (Beides falsch: Der Hund heißt Günther 😉).

Im Sinne der Zeitersparnis ist auch folgendes zu berücksichtigen: Zum einen sind PMS primär dafür geschaffen Patientendaten zu verwalten, nicht um größere Mengen an Bilddaten “mitzuschleifen”. Im ungünstigsten Fall wird das PMS dadurch also sehr langsam, weil es zu jedem Patienten Unmengen an Bildern und Videos mit laden muss. Ein echter „Traum“, wenn die Sprechstunde brechend voll ist und noch zwei Notfälle reinkommen.

Zum anderen hat man ohne Mehraufwand ein Backup seiner Bilddaten erstellt. Dies ist besonders im Hinblick auf die Aufbewahrungsfrist der Röntgenbilder wichtig. Man spart Zeit, da nicht mehr von jedem einzelnen Gerät Backups auf eine CD gebrannt oder einen Stick gezogen werden müssen. Aber auch unabhängig von der gesetzlichen Aufbewahrungsfrist: Wenn die Ultraschall-, Mikroskop- und CT-Bilder oder Endoskopie-Videos plötzlich alle weg sind, ist das alles andere als eine anzustrebende Erfahrung.

Ein weiterer Vorteil: Durch den integrierten Viewer hat man dank PACS sämtliche Bilddaten an allen Arbeitsplätzen zur Ansicht zur Verfügung und kann Befundung, Messungen und Kundenkommunikation nicht nur im Röntgenraum durchführen.

Zu guter Letzt erhält man die hohe Qualität seiner Diagnostik aufrecht, da man nicht mehr mit einer jpeg-Bastellösung hantiert (bei der Umwandlung ins jpeg-Format werden die Bilddaten häufig massiv komprimiert und die Bilder sollten nicht mehr zur Befundung herangezogen werden). Da das PACS die Bilddaten im DICOM-Format (schon wieder so ein Akronym: Digital Imaging and Communications in Medicine) aufbewahrt, sind die Bilder und Videos kaum komprimiert, zur Befundung zugelassen und darüber hinaus mit sogenannten DICOM-Tags (z.B. Patientendaten, Datum und Uhrzeit der Aufnahme, etc.) versehen. Dies ermöglicht z.B. die Suche nach “allen Abdomen CT-Studien von Hunden aus dem November 2018.”. Versucht das mal mit einem (auch sehr guten) Ordner System auf dem PC. Und solltet ihr einmal ein altes digitales Röntgen gegen ein neues tauschen, dann sind dank PACS und DICOM-Format eure Bilddaten immer noch abrufbar.

Wir empfehlen daher definitiv die Nutzung eines PACS! Warum ihr nicht in ein humanmedizinisches PACS investieren solltet, könnt ihr im vorigen Blogartikel nachlesen.

Möchtet ihr wissen, welches PACS zu welchem PMS passt oder wie euch das PACS bei der EKG Auswertung helfen kann? Dann meldet euch gerne bei uns!

Autor

Alice Matenaers

"Mein Ziel: Kundenzufriedenheit und diagnostische Sicherheit durch intensive Schulung und Einarbeitung nach dem Kauf."

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